Symptome des Tinnitus

OhrenschmerzenDie Hauptbeschwerden eines jeden Tinnitus, ganz gleich, wie er entstanden ist, sind anhaltende und nervraubende Ohrgeräusche. Diese Ohrgeräusche können sich bei körperlicher Bewegung oder nervlicher Anspannung noch deutlich intensivieren. Die Geräusche können dabei unterschiedliche Frequenzbereiche durchlaufen oder monoton und atmungsabhängig sein. Viele Betroffene berichten zudem von dumpfen Ohrgeräuschen, die mit der Geschwindigkeit des Pulses Schritt halten. Der Tinnitus kann nebenbei von einer Reihe weiterer Symptome begleitet werden, darunter vor allem von:

  • Ohren- oder Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Benommenheit und Abgeschlagenheit
  • Zähneknirschen, vor allem nachts
  • Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Muskelverspannungen
  • Angst und Depressionen
  • Dys- oder Hyperakusis, also verzerrtem Hören oder Geräuschüberempfindlichkeit

Gerade die Dysakusis, der sogenannte Tonhall beim Hören, macht Betroffenen zu schaffen. Der Tinnitus hat daher einen belastenden und sogar bedrohlichen Charakter, obwohl er eigentlich nicht gefährlich ist. Die Ohrgeräusche, die der Tinnitus verursacht, können bei längerem Fortbestehen des Syndroms sowohl durchgehend als auch periodisch und unterbrochen auftreten. Unter zusätzlicher Belastung werden die Töne oftmals lauter und höher, wohingegen sie unter Erholung wieder dumpfer und leiser werden.

Der Tinnitus in Schweregraden

Wesentliches Merkmal in der Entstehung der bereits genannten Begleitbeschwerden ist der Schweregrad des eigentlichen Tinnitus. Der Facharzt unterteilt das Syndrom in den kompensierten und den dekompensierten Tinnitus.

Kompensierter und dekompensierter Tinnitus

Der kompensierte Tinnitus bedeutet eine geringere Beeinträchtigung, da die Ohrgeräusche von den Betroffenen ohne nennenswerte Einschränkungen hingenommen werden.

Beim dekompensierten Tinnitus stellen die Ohrgeräusche jedoch eine übermäßig starke Belastung für die Betroffenen dar, sodass Begleitsymptome häufiger entstehen. Der dekompensierte Tinnitus wird von Patienten eher als eine Krankheit, denn ein Symptom wahrgenommen, da er jeden einzelnen Lebensbereich negativ beeinflusst und bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und sozialen Isolation führen kann.

Der Unterschied zwischen einem kompensierten und einem dekompensierten Tinnitus liegt also nicht im Tinnitus und seiner Erscheinungsform selbst, sondern vielmehr in der Wahrnehmung und Belastungsgrenze des jeweiligen Betroffenen. Während manche Menschen sich von Ohrgeräuschen kaum stören lassen und stattdessen lernen, mit ihnen zu leben, leiden wieder andere Personen ganz enorm unter dem Tinnitus und können sich einfach nicht an ihn gewöhnen.

Komplikationen: Wann der Tinnitus gefährlich wird

In der Regel gilt ein Tinnitus als ungefährlich und heilbar. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. Neben der bereits erwähnten Dysakusis sind das vor allem:

Beide Komplikationen gelten gleichermaßen als Langzeitfolge, können also auch nach einer erfolgreichen Tinnitus-Behandlung bestehen bleiben.

Hyperakusis – wenn das Ohr zu viel hört

AudiometryDie Hyperakusis bezeichnet eine krankhafte Störung des Hörens. Im Rahmen einer Hyperakusis leiden Betroffene unter einer Überempfindlichkeit auf jegliche Art von Schall. Normal laute Töne werden dann bereits als unerträglich wahrgenommen. Selbst leiseste Geräusche, die Menschen mit gesundem Gehör in der Regel entgehen, können Menschen mit einer Hyperakusis wahrnehmen – sie hören also sprichwörtlich das Gras wachsen. Im Rahmen einer Hyperakusis kann es darüber hinaus zu einer schmerzhaften Hörwahrnehmung kommen. Vor allem laute und schrille Geräusche verursachen dann nicht nur eine Reizüberflutung, sondern auch teils starke Schmerzen im Innenohr oder im Kopf. Die Hyperakusis kann als eigenständige Erkrankung auftreten, ist aber in den meisten Fällen die Folge eines Tinnitus.

Morbus Menière – Tinnitus, Hörverlust und Schwindel

Morbus Menière ist eine weitere Komplikation des Tinnitus. Bei der Menière-Krankheit handelt es sich um eine chronisch verlaufende Erkrankung des inneren Ohrs, die von Ohrgeräuschen, Schwindelanfällen und oft sogar einem zeitweiligen Hörverlust gekennzeichnet ist. Obwohl die genauen Ursachen der Krankheit unklar sind, tritt sie übermäßig häufig bei Tinnitus-Patienten auf. Morbus Menière ist nicht heilbar, kann aber behandelt werden. Die Behandlungserfolge lassen jedoch in vielen Fällen zu wünschen übrig.

Menière-Anfälle, die periodisch innerhalb weniger Monate immer wieder auftreten, gehen mit Schwindel, einem Tinnitus und einem anschließenden Hörsturz einher. In vielen Fällen erleiden die Betroffenen zudem eine Aura mit optischen Einschränkungen, Übelkeit und einem Überdruckgefühl im Innenohr. Die Menière´sche Trias, wie das Zusammenspiel aller Symptome genannt wird, wird in erster Linie medikamentös behandelt. Zum Einsatz kommen vor allem Medikamente gegen die Übelkeit.

 

 

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